Auch schon erlebt? Bestimmte Personen können sich scheinbar nicht empathisch und teamfähig verhalten. 

Aber, wer kann empathisch und teamfähig agieren, wenn er bereits selbst in Konflikten tief verstrickt ist? Niemand!

Ebenso wenig kann ein selbst schwer erkrankter Lungenarzt einen anderen Lungenkranken heilen.

Die im Konflikt stehenden Betroffenen werden sogar von den anderen manchmal von oben herab behandelt und nicht selten auch ausgegrenzt. Oft erkennen „die Ausgrenzer“ dabei gar nicht, dass sie sich über den Betroffenen stellen und damit den Konflikt weiter schüren. Sie haben auch oft keinen Blick auf die eigentlichen Ursachen/Quellen des Konflikts. Nicht selten sind sie aber selbst Teil der Ursache. Konflikte können etwa in der Organisation, in den Prozessen oder in falschen Leitbildern begründet sein. Der Betroffene „Nicht-teamfähige Kollege“ kann Opfer der Umgebung sein. Er hat einfach das Pech in einer Organisationseinheit zu arbeiten, die in der Prozesse-Kette des Unternehmens falsch positioniert ist. Die Erwartungen der Kollegen steigen und sind unrealistisch, der Betroffene kommt immer mehr unter Druck und kommuniziert nun z.B. herablassend und unpassend. Für die anderen ist er dann eben nicht teamfähig und nicht empathisch. Ein echter Teufelskreis.

Konfliktfeste Organisationen schaffen es früh genug Konfliktpotenziale zu erkennen und Konflikten gegenzusteuern.

Mediativ geschulte Mitarbeiter können sich im frühen Stadium gegen diesen Teufelskreis behaupten. 

(Stufen 1-2 nach F. Glasl, Die Eskalationsstufen in Konflikten)

Konfliktfähige Menschen können sich grundsätzlich auf andere gut einstellen und behalten eine gute Balance zwischen Engagement und Abgrenzung. Sie haben auch in schwierigen Situationen ein Bewusstsein für die eigenen Möglichkeiten und Grenzen. (Key Skills für die Generation Y, S.105)

Um bei Spannungen gelassen bleiben zu können, erscheint es mir hilfreich, den Kern von Konflikten zu erkennen. Konfliktpotenziale umgeben uns und unsere Arbeit täglich. Diese zu erkennen und mit ihnen professionell umgehen zu können, bedarf einer reifen Konfliktkultur und eines professionellen Konfliktmanagements in einem Unternehmen.

Allerdings haben noch viele Unternehmen Entwicklungsbedarf in Bezug auf ihr Konfliktmanagement, obwohl die entstandenen Schäden aus Konflikten für Unternehmen beträchtlich sind.

Konfliktfähigkeit betrifft den unmittelbaren Einflussbereich und ist in unserer Arbeitswelt ein bedeutender Erfolgsfaktor. In vielen Fällen entstehen Konflikte durch unterschiedliche Wahrnehmungen. Wahrnehmungen unterliegen genau wie unsere Entscheidungsfindung einem Selektionsprozess, der durch unsere Gene, Sozialisation, unsere Erfahrungen und unser Temperament beeinflusst wird. Es entstehen subjektive Erkenntnisse, die nicht selten als Fakten bzw. „Wahrheiten“ missinterpretiert werden.

Mehr dazu im Buch oder noch besser im kommenden Training von 17.-20. April 2018 

in Rimsting am Chiemsee „HR und Führungskräfte als kompetente Konfliktmanager“