Auf der Suche nach den Kompetenzen der Zukunft setzen junge wie alte Arbeitnehmer auf die falschen Pferde. Anstatt Zeit und Energie in die Weiterentwicklung persönlicher Kompetenzen zu investieren, legen sie ihr Augenmerk auf fachliche Qualifikationen. Damit werden wir allerdings das Rennen gegen Roboter verlieren, warnen Zukunftsforscher. Wenn wir hier gewinnen wollen, dann nur mit jenen Kompetenzen, die uns als Menschen ausmachen. 

Wonach Recruiter suchen

Welche Kompetenzen brauchen junge Menschen um im Zeitalter der Digitalisierung, der Künstlichen Intelligenz und der Robotik noch einen Job zu bekommen? Dieser Frage widmete sich das Karriereforum Salzburg auch heuer wieder. Wie bereits im vergangenen Jahr war ich mit dabei, um mit jungen Menschen gleichermaßen wie mit Personalern unterschiedlichster Betriebe zu plaudern. Letztere erzählten mir von der Schwierigkeit Stellen im MINT-Bereich nachzubesetzen. Von durchaus motivierten jungen Bewerbern, von zum Teil sehr hohen Gehaltsvorstellungen und der Herausforderung, junge Arbeitnehmer im Betrieb zu halten. Vor allem aber diskutierten wir über jene persönlichen Fähigkeiten, die Bewerber neben fachlicher Qualifikation mitbringen müssen, um einen wirklichen Mehrwert für das Unternehmen darstellen zu können. 

Sozial, kommunikativ, lernfähig und resilient – das sind die Kompetenzen, nach denen Recruiter suchen.

Nicht die besseren Roboter, sondern die besseren Menschen

Das, was mir Personaler in meiner Feldrecherche mitteilten, bestätigen Zukunftsforscher wie Franz Kühmayer. Kühmayer zählt zu den führenden Experten zum Thema „Zukunft der Arbeit“. „Wissen veraltet immer schneller“, sagte er in einem Interview zur genannten Veranstaltung. Wirklich nachhaltige Kompetenzen für Betriebe wären demnach jene in Richtung sozial, kommunikativ, lernfähig und interkulturell. Da müssen wir ansetzen, diese müssen wir kultivieren! Kühmayer warnte davor, sich in einen direkten Wettlauf mit Maschinen zu begeben. Den werden wir nämlich verlieren, wenn wir auf die falschen Pferde setzen: 

„Das Wettrennen gegen die Maschinen gewinnen wir nicht nur durch das Denken. Sondern durch das, was uns als Menschen auszeichnet.“ Franz Kühmayer

Die Strategie müsse demnach heißen: nicht die besseren Roboter, sondern die besseren Menschen müssen wir werden! 

Wie werden wir zum „besseren Menschen“?

Soziales, Kreatives, Empathie, Entscheidungsfähigkeit. Kompetenzen, die uns Menschen in die Wiege gelegt wurden, die in manchen Fällen womöglich durch Sozialisierung oder sonstige Prägungen verkümmerten oder einfach aufgrund von vernachlässigter Selbstreflexion nicht zu jener Entfaltung kommen konnten, die heute in Unternehmen gefordert wird. In meinem Buch, Die Agilitätsfalle, verwende ich für diesen Prozess der Weiterentwicklung den Begriff des Nachreifens. Bedarf zum Nachreifen haben nicht nur junge Arbeitnehmer der Generationen Y und Z, sondern Vertreter aller Generationen. Wie dringlich dieser Bedarf ist, beeinflusst unter anderem auch der Kontext. Die Veränderungen in unseren Arbeitsweisen, der Einzug von Robotern und künstlicher Intelligenz in unserem Arbeitsumfeld sind durchaus Umstände, die die Dringlichkeit des Nachreifens erhöhen. Diese Impulse sollten wir wahrnehmen und uns davor hüten, in eine Opferrolle zu verfallen. Nachreifen kann nur stattfinden, wenn ich die Verantwortung über mein Schicksal bei mir selbst sehe. „Wir sind keine Opfer der Zukunft, sondern Täter“, sagt auch Kühmayer und bestätigt damit meine Argumentation. 

Lasst uns investieren in das, was uns Menschen ausmacht! 

WÜRZBURGERS FAZIT

Über die Attraktivität von Arbeitnehmern werden zukünftig weniger ihre erstklassigen Ausbildungen im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik (MINT) entscheiden, sondern jene persönlichen Kompetenzen, die Unternehmen nicht durch Roboter oder Automatisierungen ersetzen können. Sozial, kommunikativ, lernfähig, interkulturell und resilient – nach diesen Eigenschaften suchen Recruiter bereits jetzt und sie werden es in Zukunft verstärkt tun. Höchste Zeit, in diese Kompetenzen zu investieren. Wie? Das lesen Sie in meinen beiden Büchern, Die Agilitätsfalle und Key Skills für die Generation Y

Buchtipp:
DIE AGILITÄTSFALLE

Stabil sein – Agil Arbeiten

Thomas Würzburger zeigt in der „Agilitätsfalle“ auf, welche Fehlannahmen und Fallstricke der Agilitätsbewegung zugrunde liegen und beschreibt zugleich die unerfreulichen Konsequenzen für den Menschen, wenn man Agilität zu Ende denkt. Er erzählt dabei aus seinem Erfahrungsschatz und zeigt authentisch Parallelen zwischen erlebten Eruptionen und aktuellen Disruptionen in unserer Wirtschaft.

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Buchtipp:
KEY SKILLS FÜR DIE GENERATION Y

DIE WICHTIGSTEN TIPPS FÜR EINE ERFÜLLTE KARRIERE

Welche Key Skills für Erfüllung im Beruf notwendig sind, zeigt Thomas Würzburger in diesem Buch auf. Dafür lässt der Autor den Leser an seiner Lebenserfahrung teilhaben und Experten zu Wort kommen. Ausgewählte Ypsiloner erzählen was sie von ihrem Leben und von ihrer Arbeit erwarten. Erfahrene Personaler berichten wie sie den Wandel in der Arbeitswelt wahrnehmen und lassen den Leser wissen, worauf sie in Zukunft Wert legen werden.

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Bildungstipp:

"Weiterentwicklung ist für die Generation Y ein Leitmotiv! Mentoren sind ein Statussymbol! Unternehmen, die nicht darauf reagieren, lassen das Potential der Millennials ungenützt."

Thomas Würzburger im Manager Seminare Magazin zum Thema Coaching für die Generation Y.

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