Vertrauen ist nicht das Thema der anderen. Genauso wenig kann man es einfordern. Vertrauen flutet zurück und ob es das tut, ist primär von Ihrer eigenen Vertrauensfähigkeit abhängig. Vertrauen Sie sich selbst? Das sollten Sie, denn wieder einmal beginnt auch ein Vertrauensverhältnis bei niemand anderem als bei Ihnen selbst – bei Ihrem Selbstvertrauen. Hier finden Sie fünf Punkte, wie Sie Ihr Vertrauen in Ihre eigene Vertrauenswürdigkeit und Vertrauensfähigkeit steigern können.  

1. Beschäftigen Sie sich mit sich selbst und nicht mit den anderen!

Sie stoßen sich an Ihrem Vorgesetzten, der letzten Endes doch immer wieder mitreden möchte? Oder Ihrem Mitarbeiter, der sich bei der kleinsten Schwierigkeit sofort in den Rückzug begibt und die komplette Transformation schlecht redet? Diese Verhaltensweisen schüren kein Klima des Vertrauens, keine Frage. Um dieses voranzubringen, sollten Sie sich nicht auf diese Gegenüber, sondern auf sich selbst konzentrieren. Bin ich vertrauenswürdig? Bin ich hunderprozent zuverlässig? Stehe ich zu meinen Versäumnissen und Fehlern oder versuche ich mich immer wieder rauszureden? Gewähre ich meinem Gegenüber einen Vertrauensvorschuss oder behalte ich es mir vor, doch noch das letzte Wort zu haben?  Wie steht es mit Ihrem Selbstbild und Ihrem Selbstwert?

2. Ihr gelebtes Vorbild macht Sie glaubwürdig und vertrauenswürdig für andere!

Fordern Sie Vertrauenswürdigkeit von sich selbst! Glaubwürdigkeit strahlen Sie dann aus, wenn Sie Ihre eigenen Maßstäbe nicht brechen: wenn Sie Zugesagtes einhalten oder ehrlich Bescheid geben, wenn Sie es nicht können. Wenn Sie für Versäumnisse gerade stehen. Wenn Sie Vertrauenswürdiges für sich behalten oder auf versteckte Agenden und Heimlichkeiten verzichten. Wenn Sie für sich selbst die Hand ins Feuer legen können, können Sie diesen Vertrauensvorschuss auch anderen zugestehen. 

3. Geben Sie Ihrem Gegenüber ganz bewusst einen Vertrauensvorschuss. 

„Ich würde ihm ja gerne vertrauen, wenn man sich auf ihn verlassen könnte.“ Schon mal gehört? Es ist wirklich eine Herausforderung Menschen einen Vertrauensvorschuss zu gewähren, deren Vertrauenswürdigkeit man nicht sehr hoch einschätzt. Da spürt man es richtig, wie man sich aus dem Fenster lehnen muss. Jegliche Zweifel und auch Sorgen sind in diesen Fällen absolut nachvollziehbar. Allerdings geht der Weg in Richtung Vertrauensfähigkeit nur über diese Einbahn: Vertrauensfähigkeit entsteht dort, wo man Vertrauen aktiv gibt. Vertrauen kann man nicht einfordern, es flutet zurück. Tut es das, dann haben Sie Ihr Unternehmen ein Stück weiter in Richtung Vertrauenskultur entwickelt.

4. Lassen Sie sich nicht zu schnell entmutigen. 

Wer vertraut, wird immer wieder einmal enttäuscht werden. Die entscheidende Frage bei dieser Tatsache ist jedoch, ob sie mich davon abhält, wieder zu vertrauen. Vor Enttäuschungen sind wir nicht gefeit – ganz egal ob wir in der Lage sind zu vertrauen oder versuchen mithilfe unserer Kontrollmechanismen die Fäden in der Hand zu halten. Lassen Sie sich von Enttäuschungen nicht vom Weg des Vertrauens abbringen – im Gegenteil: geben Sie dann erst recht einen Vertrauensvorschuss. Nichts anderes wird Ihr Gegenüber mehr ermutigen, Sie nicht noch einmal zu enttäuschen. 

5. Vertrauen und Kontrolle schließen sich nicht immer aus. 

Überfordern Sie sich nicht selbst, indem Sie glauben, jegliche Kontrolle aus der Welt schaffen zu müssen, wenn Sie eine Vertrauenskultur leben möchten. Versuchen Sie stattdessen Ihr Gegenüber zu erkennen und einzuschätzen, wie viel Vertrauensvorschuss es verträgt. Vergessen Sie nicht, dass Kontrolle auch ein Schutz vor Überforderung sein kann, aber hinterfragen Sie sich selbst ehrlich, ob Sie Kontrolle wirklich ausschließlich zu diesem Zweck einsetzen möchten oder ob es in Wirklichkeit an Ihrer mangelnden Vertrauensbereitschaft bzw. Vertrauensfähigkeit liegt. 

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