2020 wird nicht einfacher – das haben die Entwicklungen des vergangenen Jahres bereits gezeigt. Stattdessen werden wir nach wie vor gefordert sein, den Anforderungen einer VUKA-Welt standzuhalten, ohne uns dabei zu verausgaben. Die Beschäftigung mit uns selbst und eine Weiterentwicklung unserer persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen bleiben auch 2020 das, was uns ganz persönlich den größten Mehrwert für die Teilhabe an der Arbeitswelt 4.0 bringen wird.
Das sind für mich die maßgeblichsten Trends für die Arbeitswelt 4.0
Individualisierung: Der bereits seit Jahren vorherrschende Trend der Individualisierung wird dominant bleiben, wenngleich er auch durch Gegentrends, wie zum Beispiel die Wir-Kultur, neue Facetten erhalten wird. Nach wie vor gilt: Wir stehen vor der Herausforderung, unser Arbeitsleben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dieser Trend realisiert sich in bestimmten Unternehmen in Form einer sehr ausgeprägten Selbstorganisation, die von den Mitarbeitern besondere persönliche Fähigkeiten und Kompetenzen fordert und Bedürfnisse, wie bspw. jenes nach Gestaltungsfreiheit, gleichermaßen voraussetzt. (Wie Sie Ihre Kompetenzen für selbstorganisiertes Arbeiten weiterentwickeln können, lesen Sie hier)
Wir-Kultur: Gruppenarbeit, Schwarmintelligenz, Koopertionen oder Kollaborationen sind nur einige Ausprägungen dieses Trends, dessen Ursprung nicht zuletzt im Megatrend der Individualisierung zu finden ist. Ob der Vormarsch permanenten Austauschs und ständiger Zusammenarbeit – wie von der agilen Strömung aktuell gefordert – sinnvoll ist, darüber lässt sich diskutieren (siehe dazu auch einen interessanten Leitartikel der Zeit mit meinem Beitrag). Tatsache ist: Die Wir-Kultur ist im Vormarsch und sie wird uns einiges an Beziehungsfähigkeit abverlangen.
Konnektivität: Permanentes Verbunden-sein mit Menschen in unseren digitalen Netzwerken, andauernde Beeinflussung durch diese Menschen, Medien, Influencern oder Werbung und den dahinterliegenden Algorithmen fordern uns heraus, unsere Identität immer wieder neu zu begründen. Wer sind wir wirklich? Was von dem, das wir als unsere Identität bezeichnen, sind wir und was davon ist ein Ergebnis all jener Impulse, die permanent auf uns einströmen? Je lauter und schneller es um uns herum wird, desto wichtiger wird es werden, dass wir uns mit uns selbst beschäftigen. (Wie Sie in Ihre persönliche Weiterentwicklung investieren können, finden Sie hier)
Digitalisierung: Die Grenzen zwischen Menschen und Maschinen werden zunehmend verschmelzen. Effizienzsteigerung ist der treibende Motor dahinter, der Menschen durch Maschinen ersetzen oder menschliche Arbeitsleistung mit maschineller ergänzen wird. Das Wettrennen gegen die Maschinen werden wir nicht durch Denken gewinnen. Unsere Strategie muss es sein, die besseren Menschen zu werden und in unsere einzigartigen menschlichen Fähigkeiten zu investieren.
Nachhaltigkeit: Die heute spürbaren Auswüchse des Kapitalismus fordern uns mehr und mehr an das Morgen zu denken – in allen Bereichen unseres Lebens. Junge Generationen zeigen hier auf und demonstrieren, dass Nachhaltigkeit auch im Sinne des Konsums und einer Work-Life-Balance gefragt ist. Diese Balance in einer Welt zu bewahren, die sich durch hohe Instabilität, enormen Erfolgsdruck und internationale Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt auszeichnet, wird neben Resilienz einer der zentralen Herausforderungen der Arbeitnehmer werden.
WÜRZBURGERS FAZIT: Die Individualisierung unserer Arbeitswelt gleichermaßen wie der anspruchsvolle Kontext der VUKA-Welt werden Arbeitnehmer auch 2020 fordern, innere Stabilität und ein Bewusstsein über die persönlichen Stärken und Schwächen zu haben. Zusätzlich wird der Trend der Wir-Kultur und eine damit einhergehende Dominanz von Zusammenarbeit und Teamarbeit Beziehungsfähigkeit fordern. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation und zur Selbstverantwortung wird mehr denn je darüber entscheiden, ob man den Anforderungen einer von Agilität getriebenen, neuen Arbeitswelt gerecht werden kann. Die Trends für 2020 bestätigen meine Annahme, dass Persönlichkeitsentwicklung in Richtung innere Stabilität noch nie so maßgeblich war, wie in unseren volatilen Zeiten. Warten Sie daher nicht darauf, bis Ihre Vorgesetzten oder HR-Verantwortlichen dies erkennen, sondern nehmen Sie selbst das Ruder in die Hand.
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"Weiterentwicklung ist für die Generation Y ein Leitmotiv! Mentoren sind ein Statussymbol! Unternehmen, die nicht darauf reagieren, lassen das Potential der Millennials ungenützt."
Thomas Würzburger im Manager Seminare Magazin zum Thema Coaching für die Generation Y.
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Auf der Arbeit wurde mir gesagt, dass es gut ist, wenn man sich mit dem Thema einmal auseinander setzt. Jetzt wo ich diesen Beitrag lese, finde ich es wirklich interessant. Ich denke, den Beitrag werde ich mal mit meinen Kollegen teilen.